Der Eingriff ist in der Regel ebenfalls planbar und in vielen Schritten identisch mit der Implantation eines Herzschrittmachers. Die ICD- Implantation erfolgt bei uns grundsätzlich stationär in der Klinik unter sterilen Bedingungen im Herzkatheterlabor. Die Implantation wird in Saalfeld ebenfalls von einem Kardiologen durchgeführt. Durch mich zugewiesene Patienten operiere ich in der Regel selbst. Nach einer entsprechenden Hautdesinfektion des Operationsgebietes und einer örtlichen Betäubung wird eine Vene unterhalb des Schlüsselbeines (Vena subclavia) vorzugsweise auf der linken Seite punktiert und ein dünner Führungsdraht eingeführt, der den Weg zum Herzen markiert. Alternativ kann auch hier der Gefäßzugang über die Freilegung einer Vene unterhalb des Schlüsselbeines (Vena cephalica) erfolgen. An der Stelle, wo später das ICD-Aggregat eingesetzt wird, erfolgt ein ca. 6 cm langer Hautschnitt unterhalb des Schlüsselbeines. Anschließend wird die Schockelektrode eingeführt und unter Röntgenkontrolle in der rechten Herzkammer positioniert. Bei entsprechender Indikation werden noch je 1 Elektrode in den rechten Vorhof und/oder in den Koronarvenensinus implantiert. Anschließend erfolgen die elektrischen Messungen, um sicher zu stellen, daß die Stimulation zuverlässig und mit wenig Energie erfolgt (Pacing) und Eigensignale des Herzens ausnahmslos wahrgenommen werden (Sensing). Nach Annaht der Elektrode(n) am Brustmuskel wird eine Tasche für das Aggregat präpariert. Diese wird meist unter der Haut (subkutan), in einigen Fällen auch unter dem Brustmuskel (subpektoral) angelegt. Eine Testung der Schockfunktion durch Auslösen von (potentiell tödlichem) Kammerflimmern, früher üblich, erfolgt heute nur noch im Ausnahmefall, da es aktuelle Studienergebnisse gibt, die den Nutzen dieser Prozedur sehr infrage stellen. Nach Beendigung der Operation wird das Unterhautfettgewebe und die Haut durch jeweils eine Naht verschlossen und steril verbunden. Ich nähe die Haut in der Regel so, daß äußerlich gar keine Naht zu sehen ist. Gegebenenfalls wird die Haut in Einzelfällen mit Pflasterstreifen adaptiert. Somit bekommt man ein kosmetisch besseres Ergebnis. Typischerweise kann der Patient sofort nach der OP wieder essen und trinken und nach 2 Stunden wieder aufstehen. Die Entlassung erfolgt im Regelfall am 1. postoperativen Tag. Eine Entfernung der Hautnaht erfolgt nicht, da nur unter der Haut mit resorbierbarem Material genäht wurde. Die Implantation dauert in der Regel zwischen 15 und 35 Minuten, bei Resynchronisationssystemen (CRT-D) dauert es auch schon einmal bis zu 150 Minuten, aktuell im Schnitt 60-80 Minuten.