Der große Fortschritt macht sich auch auf dem Gebiet der Nachsorge und Betreuung bemerkbar. So gibt es heute ausschließlich programmierbare Geräte, die sowohl ein Ablesen der eingestellten Schrittmacherfunktionen als auch eine Umstellung des Betriebsmodus gewährleisten, ohne daß dafür eine neue Operation notwendig ist. Zusätzlich enthalten die meisten gegenwärtigen Systeme noch Ereigniszähler und Speicher. Diese erleichtern die Nachsorge ungemein. Die Funktionskontrolle und die Programmierung erfolgen dabei durch die Haut mit einem Programmiergerät. Leider hat fast jeder Schrittmacherhersteller ein eigenes Programmiergerät und eigene Programmiersoftware, was die Arbeit in der Schrittmacherambulanz nicht gerade erleichtert. In unserer Praxis können wir Herzschrittmacher aller derzeit auf dem Markt befindlichen Fabrikate kontrollieren. Die erste Kontrolle erfolgt am OP- Tag oder am Tag danach. Hier wird der Schrittmacher individuell entsprechend der Bedürfnisse des einzelnen Patienten eingestellt. Die nächsten Kontrollen erfolgen ca. 4-6 Wochen und 3-4 Monate nach der Implantation. Jetzt sind alle Einheilungsprozesse abgeschlossen und der Schrittmacher wird energetisch an Hand der gemessenen Reizschwellen optimiert. Anschließend werden die Schrittmacher in 6(-12)- monatlichen Abständen kontrolliert. Umprogrammiert wird nur bei klinischer Notwendigkeit. Geht die Batterie dem Ende ihrer prognostizierten Funktionsdauer entgegen (wir bekommen das ca. 1-1.5 Jahre zuvor mit), wird der Patient kurzfristiger zur Kontrolle einbestellt, um den Austauschzeitpunkt nicht zu verpassen. Die Kontrollen können ambulant erfolgen und dauern in der Regel 10 Minuten. Sie sind für den Patienten schmerzfrei und nicht belastend. Es besteht auch die Möglichkeit, bestimmte Parameter telemetrisch vom Patienten über eine Telefonverbindung zu übertragen. Ich finde aber, daß bei Problemen ein direkter Patientenkontakt zu einer sorgfältigen Betreuung gehört und sehe den Patienten lieber gern selbst als nur einen Datenausdruck zu haben.